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Wie mega ist Mega wirklich?

Liebe Leserin, lieber Leser,

wie mega ist "Mega" wirklich?
Diese Frage brennt sicherlich vielen unter den Nägeln,
denn der mit viel Medienrummel gestartete Dienst tritt in die Fußstapfen von MegaUpload:
Jene Plattform, die als Inbegriff von Raubkopien und Urheberrechtsverletzungen im Internet
stand und Filmfirmen in aller Welt ein Dorn im Auge war.

Nachdem das Grundstück von MegaUpload-Gründer Kim Schmitz
im vergangenen Jahr gestürmt und Schmitz zeitweise verhaftet wurde,
meldet er sich jetzt zurück:
Genau ein Jahr nach der Razzia startet er seinen neuen Dienst.
Mega soll als Online-Speicher dienen,
der neben einer Verschlüsselung der Dateien mit besonders viel Speicherplatz lockt -
50GB sind es in der kostenlosen Variante.

Rund 14 Stunden nach dem weltweiten Start waren es bereits 500.000 Anwender,
die sich bei Mega registriert hatten.
Doch wie funktioniert Mega eigentlich genau?
Im Prinzip wie ein klassischer Cloud-Speicher:
Sie laden Dateien über den Web-Browser hoch
und können diese Dateien über einen Link auch an andere Anwender weitergeben.
Die Dateien werden beim Hochladen automatisch verschlüsselt,
sodass lediglich der Besitzer des entsprechenden Schlüssels überhaupt weiß,
um was für Daten es sich überhaupt handelt.

Sicher ist Mega also - aber nicht anonym:
Neben den Verbindungsdaten werden auch IP-Adressen sowie Infos zur Nutzung gespeichert.
Diese Daten wird Mega an Behörden übergeben, sofern diese eine Herausgabe verlangen.

Kim Schmitz will sich auf diese Weise gegen die Vorwürfe absichern,
die zur Schließung von MegaUpload geführt haben:
So soll der Dienst in erster Linie zum Bereitstellen aktueller Kinofilme und Chart-Hits gedient haben.
Lediglich ein Bruchteil der Nutzer soll MegaUpload hingegen als Online-Speicher für legale Dateien genutzt haben.

Indem der Firmenbetreiber von Mega nicht weiß,
was der Inhalt der verschlüsselten Dateien ist,
sichert er sich also ab - sein gutes Recht und völlig legitim.
Doch beim Marketing schielt Mega darauf,
sicherheitsbewusste Anwender mit dem Versprechen zu ködern,
einen absolut sicheren und anonymen Online-Speicher anzubieten.

Mit der Anonymität hapert es aber und generell sollten Sie Ihre privaten Daten keinem Unternehmen anvertrauen,
das soeben erst gegründet wurde.
Beobachten Sie stattdessen,
wie die Reaktionen im Internet darauf sind und warten Sie ab.
Spielen Sie nie selbst das Versuchskaninchen,
wenn es um etwas so Wertvolles und Privates wie Ihre Daten geht.

Ich wünsche Ihnen ein viren- und wurmfreies System,
viel Spaß und Erfolg mit der aktuellen Ausgabe des Viren-Tickers,

Ihr

Tino Hahn,
Chefredakteur


Grüße
sunny78