Springen Viren vom Handy auf Computer über?
Liebe Leserin, lieber Leser,
eigentlich sollte man davon ausgehen können, dass Schad-Software, die Android-Systeme befällt, keine anderen Betriebssysteme attackieren kann. Aber wie so oft bei Sätzen, die mit "eigentlich" beginnen, kommt auch hier der Haken:
Die Sicherheits-Experten von Kaspersky haben in Google Play zwei Apps entdeckt, die sich als Tuning-Tools ausgeben, in Wirklichkeit aber Schad-Software herunterladen. Die beiden Apps mit den Namen "DroidCleaner" bzw. "Superclean" laden automatisch weitere Schad-Software herunter, sobald das Android-Smartphone mit einem Windows-PC verbunden wird.
Die beiden Apps können Anrufe mitschneiden und den Audio-Mitschnitt versenden, SMS schicken und den kompletten Inhalt der Speicherkarte auf einen beliebigen Server hochladen.
Glück im Unglück für betroffene Anwender: Die beiden Apps können nur dann effektiv Schaden anrichten, wenn die Autostart-Funktion von Windows aktiviert ist. Dies ist bei aktuellen Windows-Versionen nicht der Fall, da diese Funktion bereits in der Vergangenheit häufig von Schad-Software missbraucht wurde. Der Verbreitungsweg ist also nicht besonders effizient. Doch viele Anwender dürften sich in falscher Sicherheit wiegen, da die nicht davon ausgehen, dass eine Android-App dafür sorgen könnte, dass Schad-Software auf Ihrem Windows-PC landet.
Google hat inzwischen reagiert und diese beiden Apps aus seinem Play-Store geschmissen. Aber allein der Umstand, dass die beiden Apps überhaupt ihren Weg in den Store gefunden haben, zeigt wieder einmal in aller Deutlichkeit, wie sehr Android-Nutzer beim Installieren von Apps aufpassen sollten.
Ich wünsche Ihnen ein viren- und wurmfreies System, viel Spaß und Erfolg mit der aktuellen Ausgabe des Viren-Tickers,
Ihr
Tino Hahn, Chefredakteur
Grüße
sunny78