DSL-Drosselung
Bundesnetzagentur prüft Telekom
30.04.2013
Zur geplanten
Tarifänderung für DSL-Verträge der Telekom schaltet sich nun die
Bundesnetzagentur ein. Die Telekom plant eine Drosselung der
Geschwindigkeit nach einem bestimmten Datenvolumen, ähnlich wie bei
Handyverträgen.
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© Telekom
Ab dem 2. Mai wird, je nach Art des Anschlusses, ein Datenvolumen
für Festnetz-Flatrates eingeführt. Das inklusive Volumen beträgt
zwischen 75 GByte und 200 GByte. Wird dieses durch Up- und Downloads,
Streams, surfen oder Online-Spiele verbraucht, wird die Geschwindigkeit
auf 384 Kilobit pro Sekunde (Kbit/s) gedrosselt. In Kraft treten und
somit auch technisch realisiert werden soll diese Regelung ab 2016. Ob
es jedoch tatsächlich dazu kommen darf, prüft derzeit die
Bundesnetzagentur. Besonders im Hinblick auf die Netzneutralität wirft die Netzagentur einen Blick auf das Vorhaben der Telekom.
Doch was ist eigentlich „Netzneutralität“?
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Internet-Provider halten sich nicht an Geschwindigkeitsversprechen
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Was passiert in einer Minute im Internet?
Die Bundesnetzagentur
ist eine Behörde, die den Telekommunikationsmarkt in Deutschland
kontrolliert und reguliert. Ein wichtiger Punkt für die regulierende
Stelle ist die Netzneutralität. Was im ersten Moment abstrakt klingt,
ist eigentlich simpel: Jeder Sender und Empfänger im Internet soll
gleichberechtigt sein, egal wie viel Vermögen, Macht oder Ressourcen er
hat und unabhängig von dem verbrauchten Datenvolumen, welches er für
seine Online-Aktivitäten beansprucht.
Diese Art der digitalen Gerechtigkeit sehen nun viele bedroht. Auch das Vorhaben der Telekom eigene Dienste und Angebote wie Entertain von dem Datenverbrauch auszuschließen, stößt vielen Politikern, Usern und Online-Aktivisten sauer auf. Wirtschaftsminister Philipp Rösler und Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner kritisieren ebenfalls die Pläne des Telekommunikationsanbieters. Telekom-Sprecher Philipp Blank betont jedoch, dass reguläre Internetdienste diskriminierungsfrei behandelt werden.
Kunden sollen sich wehren
Auch wenn es bis zur endgültigen Aktivierung eines begrenzten Datenvolumens noch etwas dauert, rät EU-Kommissarin Neeli Kroes Kunden zu Widerstand. Fühlt sich ein Nutzer eingeschränkt, soll er sich umgehend nach Alternativen umsehen.
Quelle des Berichts:
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