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Online-TV – eigentlich gut

Liebe Leserin, lieber Leser,

was tun, wenn das Fernsehgerät defekt ist, aber eine interessante Sendung kommt? In manchen Fällen hilft inzwischen das Internet. Ein PC mit Browser und Internetanschluss kann das TV-Gerät teilweise ersetzen. Ich habe das jetzt getestet, wenn auch aus einem anderen Grund. Da ich neuerdings den vollen Rundfunkbeitrag zu zahlen habe, ohne einen Fernseher zu besitzen, kann ich das Fernsehangebot mal via Internet sichten, so mein Gedanke.

Und was ist dabei herausgekommen? Kurz gesagt, sind meine bisherigen Erfahrungen mit den Live-Übertragungen von ARD und ZDF noch leicht durchwachsen. Einerseits ist es zwar schön, eine Alternative zum herkömmlichen TV-Anschluss zu haben. Andererseits stimmen die Qualität und das Angebot noch nicht immer mit dem überein, was man sich von „Fernsehen“ erhofft.

Während ich diesen Newsletter auf dem einen PC-Bildschirm schrieb, lief auf dem anderen das Fußball-Länderspiel Deutschland gegen Kasachstan. Teilweise sah das recht lustig aus, weil statt eines flüssigen Fußballspiels lauter verpixelte Männchen über den Bildschirm huschten – fast wie in einem uralten Computerspiel.

Doch wenn sich der Ball nur als quadratisches Pixelhäufchen zeigt, leidet das Erlebnis zuzuschauen doch ganz erheblich. Immerhin bleibt während solcher Übertragungsprobleme der Ton erhalten. So konnte ich die ersten beiden Tore zwar nicht sehen, aber wie in einer Radioübertragung dank Kommentar des Reporters miterleben.

Leider lief auch in den besseren Übertragungspassagen dieses Spiels der Ball nicht rund. Was weniger an der deutschen Nationalmannschaft lag – immerhin ging das Spiel 3:1 aus – sondern an der ARD-Übertragung. Mein Internetanschluss bietet eine Übertragungsgeschwindigkeit von DSL 16.000 und war sicher nicht für die ständigen Ruckler verantwortlich.

Gelegentliche Komplettaussetzer deuteten an, dass die von der ARD verwendete Bandbreite nicht für die zahlreichen Nutzer reichte, die dieses Länderspiel online angeschaut haben. Glücklicherweise interessierte mich das Spiel nur am Rande – für einen eingefleischten Fan wäre das Zuschauen eine echte Nervenprobe gewesen.

Bevor Sie nun denken, Fernsehen per Internet tauge nichts, darf ich teilweise entwarnen. Andere Sendungen, wie etwa der Münsteraner Tatort letzten Sonntag, liefen anstandslos durch. Beim Vergleich von ARD und ZDF habe ich den Eindruck, als hätte momentan das ZDF Live-Online-Übertragungen besser im Griff. Dort war bei meinen – natürlich nicht repräsentativen – Stichproben die Bildqualität eher besser.

Neben Abstrichen bei der Qualität fällt auf, dass nicht immer alle Sendungen verfügbar sind. Bei den Sendern stolpert man dann über Hinweise wie: „Dieser Beitrat steht Ihnen aus rechtlichen Gründen leider nicht zur Verfügung. In Kürze geht es weiter.“

Fazit: Sie können das erste und zweite deutsche Fernsehprogramm inzwischen live per Internet anschauen. Wenn die Bildqualität mitspielt, ist dies eine Alternative zum klassischen TV. Eine einwandfreie Übertragung ist bisher jedoch nicht immer gewährleistet. Erkunden Sie einfach selbst einmal die Möglichkeiten, die sich über Ihren Internetanschluss ergeben. Im dritten Teil dieses Newsletters erfahren Sie, wie Sie via Browser Zugang zu den Live-Sendungen von ARD und ZDF erhalten. Wie Sie auf zurückliegende Sendungen zugreifen können, wird ein andermal Thema des Newsletters sein. (wsc)

Mit vielen Grüßen und den besten Wünschen für schöne Ostertage aus unserer Redaktion

Dr. Wolfgang Scheide (wsc)
Dipl.-Ing.(FH) Markus Hahner (mha)


Grüße
sunny78