Versteckte Windows-7-Funktionen nutzen
19.06.2013
Nicht nur Umsteiger auf Windows 7 haben es manchmal nicht leicht, bestimmte Funktionen zu finden. Selbst wenn Sie das Betriebssystem schon länger und vielleicht auch intensiv nutzen, kennen Sie sicher nicht alle Funktionen des Betriebssystems – garantiert.
Windows 7
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Verdammt! Wo ist denn die Menüleiste im Windows Explorer und im Browser geblieben, wo also sind die Einträge „Datei“, „Bearbeiten“ und „Ansicht“? Die Antwort und Lösung sind einfach: Windows 7 blendet sie standardmäßig aus, aber mit einem Tastendruck auf die „Alt“-Taste ist alles wieder da.
Diese Kleinigkeit ist nur eine von vielen Funktionen, die Microsoft im aktuellen Windows versteckt. Manchmal ist es nur eine andere Anordnung, welche das Auffinden für langjährige XP-Nutzer und Umsteiger schwierig macht. Aber es sind auch zahlreiche neue Dinge, die in Windows 7 hinzugekommen und zum Teil leider nur zu gut versteckt sind.
Unsere Tipps auf den folgenden Seiten verraten, wie Sie solche versteckten Funktionen finden und aktivieren. Doch nicht alles ist nur irgendwo verborgen. So manch nützliche Funktion fehlt nach wie vor im aktuellen Betriebssystem. Deshalb verraten wir Ihnen hier ein Dutzend nützlicher Tools für den Windows-Alltag.
TIPP 1: Vom Download zur DVD
Das gab es bisher in keiner Vorversion von Windows: Erstmals lässt sich in Windows 7 aus einem
CD- oder DVD-Download ohne Umwege der zugehörige Datenträger brennen. Wenn Sie eine solche Datei im ISO-Format aus dem Internet heruntergeladen und gespeichert haben, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die Datei.
Im Kontextmenü wählen Sie, nachdem Sie einen CD- oder DVD-Rohling in den Brenner gelegt haben, den Eintrag „Öffnen mit/Windows-Brenner für Datenträgerabbilder/Brennen“.
TIPP 2: Die integrierte Spracherkennung
Wussten Sie, dass in Windows 7 eine Spracherkennung integriert ist? Die funktioniert sogar erstaunlich gut, und eine Steuerung des Rechners steckt ebenfalls drin: Ein Ausdruck wie „Doppelklick auf Word“ startet die Textverarbeitung ohne jeden Mausklick.
Nach dem Anschließen des Mikrofons (im Notebook ist es in der Regel integriert) klicken Sie in der Systemsteuerung auf „Erleichterte Bedienung/Spracherkennung/Spracherkennung starten“. Nun werden Sie von einem Assistenten durch alle Einrichtungsschritte inklusive Training geleitet. Dies nimmt einmalig rund 30 Minuten in Anspruch und macht durchaus Spaß.
Das Einstellen der richtigen Bildschirmauflösung nach dem Anschließen eines Beamers oder zweiten Monitors gelingt problemlos mithilfe des Mobilitätscenters.
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Das Einstellen der richtigen Bildschirmauflösung nach dem Anschließen eines Beamers oder zweiten Monitors gelingt problemlos mithilfe des Mobilitätscenters.
aben Sie alles eingerichtet, starten Sie das Diktierprogramm über „Alle Programme/Zubehör/Erleichterte Bedienung/Windows-Spracherkennung“. Es erscheint daraufhin am oberen Bildschirmrand ein angeheftetes Menü. Klicken Sie hier auf das Mikrofonsymbol. Sobald die Statusmeldung „Zuhören“ erscheint, können Sie diktieren.
Nach einiger Zeit haben Sie sich die wichtigsten Diktierbefehle eingeprägt, Microsoft listet sie auf ihrer Website zum Nachschlagen auf.
TIPP 3: Musik, Bilder und Videos
Die Funktion „Medienstreaming“ ergänzt die Freigabe von Inhalten über die Heimnetzgruppe (Tipp 3). Denn damit lassen sich Bilder, Videos und Musik auf den Fernseher mit Netzwerkanschluss und Webradios übertragen. Aktivieren Sie diese Streaming-Funktion, indem Sie bei der Heimnetzgruppe die Option „Eigene Bilder, Musik und Videos an alle Geräte im eigenen Heimnetzwerk streamen“ aktivieren.
Nach Anklicken der Funktion „Medienstreamingoptionen auswählen“, stellen Sie zu jedem Gerät im Netzwerk ein, was übertragen werden soll. Windows erkennt alle Geräte im Heimnetzwerk automatisch.
TIPP 4: Die Heimnetzgruppe
Netzwerk – das klingt nach IP-Adressen und komplizierter Konfiguration. Doch in Windows 7 hat Microsoft die „Heimnetzgruppe“ eingeführt, um die Freigabe von Daten oder einem Drucker daheim zu vereinfachen. Richten Sie eine Heimnetzgruppe ein, indem Sie auf „Start/Systemsteuerung/Netzwerk und Internet/Heimnetzgruppe/ Heimnetzgruppe erstellen“ klicken.
Wählen Sie aus, welche Elemente Sie freigeben möchten, also Bilder, Musik, Dokumente oder Drucker. Damit ist die Heimnetzgruppe erstellt. Über die Schaltfläche „Kennwort und Anweisungen drucken“ drucken Sie das automatisch vergebene Kennwort aus. Wenn Sie nun die Funktion „Heimnetzgruppe“ auf einem anderen PC in Ihrem Netzwerk aufrufen, erkennt dieser automatisch, dass bereits eine solche Gruppe existiert.
Sie brauchen dann nur noch auf „Jetzt beitreten“ zu klicken und festzulegen, welche Daten von diesem zweiten PC anderen zur Verfügung stehen sollen. Nach dem Eintippen des Kennwortes treten Sie der Heimnetzgruppe bei. Im Windows Explorer sehen Sie daraufhin links unter „Heimnetzgruppe“ den oder die anderen Rechner.
TIPP 5: Daten auf CD oder DVD brennen
Legen Sie einen CD- oder DVD-Rohling in den Brenner und wählen Sie bei der automatischen Abfrage die Aufgabe „Dateien auf Datenträger brennen“. Im nächsten Schritt vergeben Sie eine Bezeichnung für den Datenträger und legen fest, ob der Rohling nach dem Brennen fixiert werden soll („Mit einem CD/DVD Player“) oder ob Sie später noch Daten dazuschreiben möchten („Wie ein USB-Flashlaufwerk“).
Nun ziehen Sie die Daten zum Brennen mit gedrückter Maustaste in das Explorer-Fenster des Brennerlaufwerks und drücken oben auf die Schaltfläche „Auf Datenträger brennen/Weiter“. Das ist alles, die CD oder DVD wird nun gebrannt.
Mit der Windows-eigenen Brennfunktion stellen Sie per Mausklick bequem eine Video-DVD zusammen.
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Mit der Windows-eigenen Brennfunktion stellen Sie per Mausklick bequem eine Video-DVD zusammen.
TIPP 6: Brennalternativen
Beim Brennen von Videos auf DVD stehen zwei Optionen zur Verfügung:
Öffnen Sie den Windows Media Player und klicken Sie rechts oben auf die Registerkarte „Brennen“. Nach dem Herüberziehen des Filmmaterials nach rechts in die Brennleiste und Drücken der Schaltfläche „Brennen starten“ erstellen Sie eine Datenscheibe mit den Videos, also in erster Linie zum Abspielen auf dem PC.
Alternativ nutzen Sie nach dem Einlegen des DVD-Rohlings die Option „DVD-Videodatenträger brennen“. Klicken Sie auf „Fotos und Videos auswählen“, um eine DVD zu erstellen, die auf jedem DVD-Player läuft.
Über „Elemente hinzufügen“ wählen Sie den Film oder die Filme und fahren mit „Weiter/Brennen“ fort. Das Neucodieren des Filmmaterials nimmt etwas Zeit in Anspruch. Anschließend brennt Windows die DVD.
TIPP 7: Probleme mit dem Beamer lösen
Beim Anschließen eines Beamers ans Notebook ist das Bangen um die richtige Darstellung fast Standard: Wird das Bild richtig projiziert oder nicht? Mit dem Mobilitätscenter von Windows 7 kann man die Suche nach den richtigen Hardware-spezifischen Tasten auf dem Notebook vergessen.
Das Mobilitätscenter rufen Sie durch gleichzeitiges Drücken der beiden Tasten „Windows“ + „x“ auf. Klicken Sie auf „Monitor anschließen“ und wählen Sie aus, wo das Bild erscheinen soll: „Nur Computer“, „Doppelt“, „Erweitert“ oder „Nur Projektor“.
Der Rechner passt die Bildschirmauflösung automatisch auf den externen Monitor oder Beamer an. Ist das nicht möglich, sehen Sie einen Hinweis zur manuellen Korrektur.
TIPP 8: Icons und Schrift zu klein
Auf Monitoren mit hoher Auflösung werden Schrift und Desktop-Symbole standardmäßig leider reichlich klein dargestellt. Die Icon-Größe lässt sich aber ändern; am Schnellsten geht das, indem man die „Strg“-Taste ganz links unten auf der Tastatur gedrückt hält und das Scrollrad mit der Maus nach hinten dreht.
Verwenden Sie das Tool TrueCrypt zum Verschlüsseln, falls das Programm Bitlocker in Ihrem Betriebssystem fehlt.
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Verwenden Sie das Tool TrueCrypt zum Verschlüsseln, falls das Programm Bitlocker in Ihrem Betriebssystem fehlt.
Möchten Sie die Schriftgröße ändern, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf eine freie Stelle des Desktops und wählen im Kontextmenü den Eintrag „Anpassen“ gefolgt von „Anzeige/Benutzerdefinierte Textgröße festlegen“. Hier legen Sie die Größe fest.
TIPP 9: Das Mobilitätscenter
Die Monitoroptionen im Windows Mobilitätscenter („Windows“ + „X“) haben wir im vorangegangenen Tipp bereits erklärt. Zusätzlich zu den Einstellungen für die Helligkeit, für die Laufstärke, für die WLAN-Verbindung und für das Synchronisierungscenter zum Datenabgleich zwischen zwei PCs sind weitere wichtige Funktionen für mobile PCs zentral an einer Stelle zusammengefasst.
Nur auf solche Geräte, die dies unterstützen, erscheint hier zudem die Option „Bildschirmausrichtung“. Diese Funktion dreht das Monitorbild eines Tablet-PCs vom Hoch- ins Querformat und umgekehrt. Mit dem Tool iRotate gelingt Ihnen das Drehen des Monitorbildes blitzschnell auf jedem Rechner.
TIPP 10: Wenn das Tool Bitlocker fehlt
Das Microsoft-Programm „Bitlocker“ verschlüsselt die Inhalte wichtiger Dateien vor unberechtigtem Zugriff. Selbst bei Datenverlust oder -diebstahl kann niemand mit Ihren Daten etwas anfangen, weil den Datendieben Ihr persönliches Passwort fehlt.
Allerdings werden Sie diese Verschlüsselung auf Ihrem Rechner vermutlich vergeblich suchen, weil Microsoft die Funktion nur in die Ultimate- und die Enterprise-Version von Windows 7 integriert hat. In den verbreiteten Home-Varianten fehlt sie dagegen.
Als sichere und zugleich einfach zu bedienende Alternative für die Home-Varianten von Windows 7 empfehlen wir Ihnen das Programm Truecrypt. Einmal verschlüsselt lassen sich sensible Daten erst nach Eingabe des persönlichen Zugangscodes wieder lesen.
TIPP 11: Windows-System-Backup
Im Vorgänger Windows Vista fehlte diese Funktion noch in den Home-Versionen – und damit auf praktisch allen Heim-Computern: die Windows-Sicherung. Dabei handelt sich um ein Backup einer ganzen Festplatten-Partition. Anders als beim verzeichnisbasierten Backup speichert die Windows-Sicherung das komplette Laufwerk mit Betriebssystem, installierten Programmen und allen Einstellungen.
Aus diesem so genannten Image lässt sich der ursprüngliche Rechner in jedem Fall wiederherstellen – über eine Boot-CD sogar, falls Windows gar nicht mehr startet.
Die Windows-Sicherung starten Sie über „Alle Programme/Wartung/Sichern und Wiederherstellen/ Systemabbild erstellen“.
Windows schlägt daraufhin ein geeignetes Laufwerk für die Sicherung vor, zum Beispiel eine externe Festplatte. Mit Mausklicks auf „Weiter/Sicherung starten“ erstellen Sie das System-Image. Über die Klickfolge „Alle Programme/Wartung/Sichern und Wiederherstellen/Systemeinstellungen auf dem Computer wiederherstellen/Erweiterte Wiederherstellungsmethoden/Verwenden Sie ein zuvor erstelltes Systemabbild …“ stellen Sie den gespeicherten Zustand wieder her.
Bequem und ohne, dass weitere Hardware notwendig wäre, lässt sich zudem per „Fritzbox“ faxen, also mit einem der weit verbreiteten DSL-Router von AVM.
Windows 7 besitzt eine integrierte Backup-Lösung, mit der Sie ein so genanntes Image des Datenträgers erstellen. © Archiv
Windows 7 besitzt eine integrierte Backup-Lösung, mit der Sie ein so genanntes Image des Datenträgers erstellen.
TIPP 12: Schnell mal ein Fax schicken
Ein Schattendasein führt die Funktion „Windows - Fax und Scan“. Wenn Sie ein Modem an die Telefonleitung anschließen (das geht auch bei DSL), können Sie mit Ihrem Rechner sowohl Faxe verschicken als auch empfangen. Selbstverständlich funktioniert dies auch mit Druckern, die eine Faxfunktion integriert haben und mit Multifunktionsgeräten. Eine Liste der kompatiblen Geräte finden Sie übrigens im Internet.
TIPP 13: Läuft die Software auf dem PC?
Wenn auf Ihrem Rechner Windows 7 in der 64-Bit-Version installiert ist, empfiehlt sich vor der Installation älterer Software zu prüfen, ob das Programm auf dieser Variante des Betriebssystems läuft.
Starten Sie dazu das Online-Kompatibilitätscenter. Tippen Sie im Suchfeld den Namen des Programms ein. Achten Sie unbedingt darauf, auf der Ergebnisseite links oben unter „Systemtyp“ auf „64-Bit-Version von Windows 7“ zu klicken.
Quelle des Berichtes: http://www.pc-magazin.de/ratgeber/verste...en-1513136.html
Grüße
sunny78